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Die gute Seele von Schwarzbach - Lausitzer Rundschau vom 26.09.2006

Ob Feuerwehr, Dorfklub oder Gemeinderat - Peter Seeck mischt überall mit

An dieses Wochenende im September des vergangenen Jahres werden sich die Schwarzbacher noch lange erinnern: Drei Tage lang haben sie den 550. Ortsgeburtstag gefeiert. Vom Auftakt mit Schwarzbachlied, der eigenen Dorfhymne, bis zum Festumzug war für alle Altersgruppen der Gemeinde im Amt Ruhland (Oberspreewald-Lausitz) etwas dabei. Mittendrin freute sich Peter Seeck, der Vorsitzende des Festkomitees, dass sich die lange Vorbereitung gelohnt hatte. "Er ist die gute Seele von Schwarzbach", sagt Bürgermeisterin Gabriele Theiss (SPD), die Schulleiterin im benachbarten Guteborn.

Die gute Seele von Schwarzbach

Foto: Steffen Rasche
Auf diese mehr als 150 Jahre alte Feuerwehrspritze ist Schwarzbachs Ortswehrführer Peter Seeck besonders stolz.

"Hallo, Herr Seeck", ruft ein Steppke mit der Schultasche auf dem Rücken von der anderen Straßenseite. Der 63-Jährige grüßt zurück und fragt, ob alles klar geht mit dem Training am Nachmittag im Spritzenhaus. Ein freundliches Ja kommt zurück und Peter Seeck ist zufrieden.

Dienstältester Ortswehrführer
Elf Mitglieder hat die Jugendfeuerwehr der 560 Einwohner zählenden Gemeinde. Insgesamt sind es mehr als fünfzig Floriansjünger, deren Chef Peter Seeck seit nun schon 33 Jahren ist. "Da bin ich ehrlich. Die Feuerwehr war schon immer mein Hobby", erzählt Seeck, der 1961 von Stralsund nach Schwarzbach umzog. "In den Jahren ist daraus viel mehr geworden. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht - wenn auch nur für ein paar Minuten - im Spritzenhaus bin."
Seine Kameraden wissen warum: Bei Peter Seeck muss Ordnung sein. Und er achtet penibel darauf. Erst recht, seitdem der dienstälteste Ortswehrführer im Oberspreewald-Lausitz-Kreis vor fünf Jahren Hausherr eines nagelneuen Feuerwehrgerätehauses wurde. "Das war ein ganz besonderer Tag", erinnert sich Seeck. Denn in dem neuen Spritzenhaus stand dazu moderne Feuerwehrtechnik, auf die die Floriansjünger so lange gewartet hatten: ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasserbehälter (kurz: TSFW-Mercedes 614 D). "Damit lässt sich bei einem Brand schon ein Erstangriff starten." In diesen Worten schwingt Stolz mit in der Stimme von Peter Seeck. Dass Gerätehaus und Technik letztlich nach Schwarzbach gekommen sind, ist schließlich auch mit das Verdienst seines jahrzehntelangen Engagements und das seines Stellvertreters Helmut Stoyk.
Doch davon macht der Feuerwehrchef, der 41 Jahre lang für eine Senftenberger und später Ortrander Elektrofirma ausschließlich auf Montage arbeitete, nicht viel Aufhebens. "Das ist Peter Seeck", sagt die Bürgermeisterin. "Er ist ein rastloser Mensch, immer für das Dorf da. Aber er redet nicht groß darüber." Etwa, wenn nach einer Feier in der Gemeinde auf dem Festplatz, der samt Freilichtbühne hinter dem Gerätehaus errichtet wurde, aufgeräumt werden muss - dann sind Peter Seeck und seine Frau Renate vor Ort, wenn das ganze Dorf noch schläft. "Na, klar", kommt es wie selbstverständlich über die Lippen des Rentners, "zum Frühschoppen muss doch alles wieder in Ordnung sein." Für Gabriele Theiss steht fest, dass "sich eine Bürgermeisterin keinen besseren Partner wünschen kann. Bei Peter Seeck muss ich nicht nachfragen. Was er an Aufgaben übernimmt, wird hundertprozentig erfüllt."

"Wir mischen den Laden auf"
Und dennoch muss er in zwei Jahren die Wehrleitung in jüngere Hände legen. "Da kannst Du nicht mehr ins Gerätehaus gehen und sagen, was gemacht werden soll", nehmen Ehefrau Renate und Tochter Lorén, die beide natürlich Mitglieder der Feuerwehr sind, "ihren Ortswehrführer" etwas auf die Schippe. Doch der sieht für sich in Gemeindevertretung, Dorfklub und Wehr noch so viele Aufgaben, dass ihm vor 2008 nicht bange ist. Da werde er der Alters- und Ehrenabteilung der Feuerwehr beitreten und "dann werden wir den Laden so richtig aufmöbeln", scherzt Seeck.
Diese "nette Androhung" nimmt Bürgermeisterin Gabriele Theiss der guten Seele des Dorfes vollauf ab: "Ohne sein Engagement für Schwarzbach würde Peter Seeck eingehen wie eine Primel, die man nicht gießt."

Steckbrief: Ein Herz für die Freiwillige Feuerwehr
Geboren am 8. März 1943 in Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern).
Familie: verheiratet, Ehefrau Renate, Tochter Lorén (32).
Beruf: Elektriker bei Elektro Senftenberg und Alpha Ortrand.
Größte Niederlage: Die gibt es nicht.
Größter Erfolg: Die Organisation des Dorffestes 2005 zum 550. Ortsjubiläum von Schwarzbach.
Zuletzt geärgert: Da fällt mir nichts ein.
Zuletzt gefreut habe ich mich so richtig, als 2001 das neue Gerätehaus in Schwarzbach eingeweiht wurde.
Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir wünschen, dass die Kameraden weiter gut zusammenhalten und die erfolgreiche Arbeit bei der Feuerwehr im Ort auch nach 2008 so fortgesetzt wird.
Lebensmotto: Alles mit Freude tun.
Vorbilder: Nur in dem Sinne, dass ich die Tradition unseres Wehrleiters Georg Schneider nach 1973 fortgeführt habe.
Was ich noch sagen wollte: Die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren findet oft noch zu wenig Unterstützung. Was im Amt Ruhland klappt, würde ich mir auch für die Kameraden im Land wünschen.

Von Christian Taubert

Letzte Änderung: 20.02.2007