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Biehlener Ställe leer: Pferde beim Osterreiten - Lausitzer Rundschau vom 26.03.2005

Im Sattel sitzt auch Günter Nuglisch, Bürgermeister von Niemtsch

Biehlener Ställe leer: Pferde beim Osterreiten

Startklar fürs Osterreiten sind diese stolzen Vierbeiner vom Pferdehof Würz in Biehlen. Auf die Reise ins sächsische Nachbarland gingen gestern insgesamt zehn Pferde aus Biehlen.
Foto: Hörenz

SÜD-KREIS. Zwischen Karfreitag und Ostersonntag ist wieder viel in Bewegung an der Grenze zwischen Brandenburg und Sachsen. Während schon gestern dutzende Pferdetransporte in Richtung Wittichenau, Bautzen, Radibor, Ralbitz, Panschwitz-Kuckau und in andere Kirchdörfer in der Oberlausitz rollten, sind es am ersten Osterfeiertag viele Familien aus dem OSL-Kreis, die der jahrhundertealten Tradition des Osterreitens beiwohnen.
Selbst zu DDR-Zeiten zog es alljährlich viele Besucher von hier in die nahe katholisch-sorbische Oberlausitz, in der Ostern in einer Prozession die Botschaft von der Auferstehung Christi von Kirchdorf zu Kirchdorf getragen wird. Heute wird in unserem Kreis von Bauern, Reiterhöfen und Pferdefans sowie -haltern aus Biehlen, Arnsdorf, Sedlitz und anderen Orten das fortgesetzt, was schon vor Jahrzehnten Bauern, Pferdebesitzer und Reitsportvereine getan haben. Nämlich rassige Pferde aus den brandenburgischen Ställen für die Osterreiter im Sachsenland zur Verfügung zu stellen.
Noch heute erinnern sich die Osterreiterfamilien der Oberlausitz an Schwarze's aus Jannowitz, deren Reitpferde an fast 40 Osterprozessionen teilgenommen haben. Auch Hans Haschenz aus Biehlen hat schon in jener Zeit, als die Technik in der Landwirtschaft in Blüte stand und Pferde in den heimischen Ställen äußerst rar waren, jahrzehntelang das traditionelle Osterreiten unterstützt.
Mit zehn stolzen Vierbeinern stellt in diesem Jahr der Reiterhof Würz aus Biehlen das stärkste Aufgebot für das Osterreiten. Die Osterreiter aus Cunnewitz im Kreis Kamenz haben sich dieser Tage schon einmal im Elsterdorf umgeschaut, um sich mit den Vierbeinern anzufreunden.
Noch bevor "Caruso", "Wapitti", "Dana" und die anderen sieben Reitpferde vom Würz'schen Hof ihre gewohnten Stallungen für zwei bis drei Tage verlassen, wurden sie von den jungen Pferdenarren, unter ihnen Franziska, Sara und Szarlitz, noch fit und auf Trab gehalten.
Für Thomas und Kerstin Würz und die junge Reiterschar aus dem Elsterdorf ist klar, dass sie Ostern selbst auch in Cunnewitz und den Nachbarortschaften sein werden, um das traditionelle Prozessionsreiten mitzuerleben. Auch der Kastanienhof Schäfer in Hohenbocka stellt wieder Pferde für das Osterreiten. "Sora" und "No name" werden dabei sein, wenn am ersten Feiertag hunderte Reiter singend und unter Glockengeläut auf dem ausgedehnten Hof des nunmehr 757 Jahre bestehenden Klosters St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau ihre Runden drehen.
Nicht in der Oberlausitz, sondern im Spreewald wird "Lisett" - ebenfalls aus dem Kastanienhof-Stall - das Wendische Osterreiten erleben. Mit schwarzen Hosen, Gehrock und Zylinder sitzt hier Günter Nuglisch aus Niemtsch fest im Sattel. Seit 15 Jahren ist er Ortsbürgermeister und zugleich auch Mitglied des Gemeindekirchenrates von Marga. Er mag aus der Gegend um Senftenberg der Einzige sein, der am österlichen Ritt in den Spreewalddörfern teilnimmt. Schon als Kind gehörte der jetzige Bürgermeister in seinem früheren Wohnort zu den talentierten Reitern des Ortes.

Von Hans Hörenz

Letzte Änderung: 19.04.2005