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Schwarzbach/Biehlen

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Einsatz im Qualm: Zehn Wehren bei Brand am Gleisbett

Artikel aus der Lausitzer Rundschau vom 15.08.2003

Feuer bei Schwarzbach legt Zugverkehr lahm

Orts-Chefin Gabi Theiss hatte nicht übertrieben, als sie am Mittwochabend in der RUNDSCHAU-Redaktion Sturm klingelte. "Schwarzbach ist blau" , so lautete ihr aufgeregter Situationsbericht. Tatsächlich hatte ein auf den trockenen Kiefernwald übergegriffener Doppel-Dammbrand an den Schienen zwischen Schwarzbach und Ruhland einen beißenden Qualm-Schleier über das Dörfchen gelegt. Aber das war nur das geringere Übel.

Viel schlimmer: Die zwei lodernden Flächen – einmal 200 mal 30 und einmal 200 mal 50 Meter – liegen nach der wochenlangen Hitzeperiode in einem Waldbrandschwerpunktobjekt des Kreises. Hier fackeln in Windeseile hektarweise Kiefernbestände ab, wenn den Flammen nicht sofort der Garaus gemacht wird. Im aktuellen Falle aber haben die Feuerwehren der umliegenden Orte (fast) nichts anbrennen lassen. Zehn Wehren mit insgesamt 68 Kameraden hatten den Brand gut zwanzig Minuten nach dem Alarm im Griff.

Dammbrand in Schwarzbach

In Feuerqualm gehüllt kämpfen diese beiden Senftenberger Feuerwehrleute sowie 66 weitere Kameraden aus der Umgebung gegen einen Damm- und Waldbrand am Gleisbett zwischen Schwarzbach und Ruhland.
Foto: Kai Dietrich


Gleissperrung und Ersatzverkehr
Etwas länger dauerte es nur f6uuml;r Eisenbahnreisende: Die Bahnhöfe in Ruhland und Hosena bedeuteten wegen der Sperrung des Doppelgleises von 19 bis etwa 22 Uhr nämlich Endstation. Bahn-Notfallmanager Siegmar Miersch: "Die Brandstellen sind nur schlecht zu erreichen. Es ist besser, wenn Schläuche über die Schienen verlegt werden können." Zudem sei es für die Einsatzkräfte sicherer, nicht ständig auf die vorbei rasenden Züge achten zu müssen. "Und für die Zugfahrer haben wir uns um Schienenersatzverkehr gekümmert" , so Miersch.
Stichwort Verkehr: Der herrschte auf der Ortsverbindung Schwarzbach – Ruhland am Brandabend am laufenden Band. Im abgelegenen Waldstück blieb den Feuerwehren nichts anderes übrig, als das Löschwasser immer und immer wieder mit den Tanklöschfahrzeugen aus einem Flachspiegelbrunnen in Schwarzbach heranzukarren. Eine zusätzliche Erschwernis brachte die Witterung mit sich. "Durch den Wind, der über die Schienen ins Holz pfeift, müssen wir höllisch aufpassen. An der einen Stelle hast du gelöscht, da fängt’s an der anderen erneut an zu knistern" , schilderte Einsatzleiter Harald Jurke von der Ruhlander Wehr. Dennoch zeigte er sich stolz über die Arbeit "seiner" Riesen-Mannschaft: "Wir hatten die Sache zum Glück schnell unter Kontrolle."

Nützliche Sandstreifen im Wald
Dass das Feuer auf hunderte Meter entlang der Schienen bis auf ein paar verkohlte Baumstämme noch so glimpflich abgelaufen ist, wusste auch Revierförster Harald Konczak zu schätzen. Neben der fixen Arbeit der Kameradinnen und Kameraden lobte er vor allem auch die Waldbesitzer. "Wer weiß, was hier passiert wäre, wenn die Brandschutzstreifen nicht so gut gepflegt worden wären."

Zur Sache
Nachtschicht

Zum Damm- und Waldbrand nahe Schwarzbach (Brandfläche etwa 1,6 Hektar) rückten am Mittwochabend gegen 19 Uhr 68 Kameraden der Feuerwehren aus Senftenberg, Brieske, Hosena, Ruhland, Hermsdorf, Guteborn, Hohenbocka, Grünewald, Schwarzbach und Biehlen aus. Am längsten ging’s für die letzteren beiden Löschtruppen – die wurden nämlich zur Nachtwache eingeteilt.

Von Kai Dietrich