|
Schlittenfahrt in Biehlen
Lausitzer Rundschau vom 08.01.2003
Mit einem PS durch den Schnee: Seit Neujahr hat die 18-jährige
Annekatrin Haschenz aus Schwarzheide den neunjährigen Moritz schon mehrfach aus dem Pferdestall
von Opa Hans geholt und ihn vor die Schlitten gespannt. Wenn auch der Schnee
in Biehlen (Oberspreewald-Lausitz-Kreis) nicht höher liegt als anderswo in der Region, haben die
Kinder damit doch ihren besonderen Winterspaß. Foto: Hörenz
Für den Spaß auf Kufen
Lausitzer Rundschau vom 09.01.2003
Biehlener Feuerwehrleute legten Spritzeisbahn an
Biehlen. Die eisige Kälte weckt Initiativen für den Winterspaß. "Zu
einem schönen Dorf, das jüngst im Kreis Wettbewerbssieger wurde, gehört
jetzt auch eine Eisfläche zum Schlittschuhlaufen."
Das sagten sich die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Biehlen, dem Ortsteil der Gemeinde Schwarzbach.
Ohne Alarm auszulösen, trafen sich am Dienstagabend Frank Köppen,
Stephan Haschenz und Hilmar Kubik, Maik Schwarz, Sven Malkowsky und
weitere Angehörige der Biehlener Jugendwehr, um auf dem Kleinspielfeld
nahe ihres Feuerwehrdepots eine Spritzeisbahn vorzubereiten. Schnell
war von einem Hydranten in der Gartenstraße eine etwa 200 Meter lange
Schlauchleitung gelegt, und gegen 18 Uhr sprühte das Wasser kräftig aus
zwei Strahlrohren. Noch am Abend nahmen Dorfbewohner, vor allem
Jugendliche und Kinder, die Bahn in Augenschein und freuten sich über
die jungen Feuerwehrleute, die nicht das erste Mal die Initiatoren für
eine gute Sache im Dorf waren. Für die Wehr war es aber gleichzeitig
eine Funktionsprobe, inwieweit bei dieser Kälte auch die Hydranten
funktionsfähig sind. Alles klappte. (hjh)
Regelrecht zusehen konnten Stephan Haschenz, Frank Köppen und die anderen Feuerwehrleute
sowie Zuschauer, wie das Wasser auf dem Kleinspielfeld in Biehlen zur Eisbahn wurde. Foto: Hans Hörenz
Spritzeisbahn löste Freude und Zorn aus
Lausitzer Rundschau vom 10.01.2003
Zum Beitrag "Für den Spaß auf Kufen" (RUNDSCHAU vom 9.Januar)
schreibt Volker Tischer aus Ortrand unter anderem:
So wie ich mich als Feuerwehrmann über Initiativen der Wehren und
besonders der Jugendwehren beim Lesen derartiger Artikel freue, so
sauer stie&szöig; mir der Artikel als Eigentümer von Haus und Hof auf.
Während es einerseits keine bessere Werbung für Feuerwehren geben kann
als Engagement im Heimatort, so sehr hat mich doch die Verschwendung
von teuer gewonnenem Trinkwasser erzürnt. Hier wurde ohne Überlegung
eine große Menge (ein C-Rohr mit Mundstück bei Sprühstahl 50 bis 100
Liter pro Minute) von letzterem verschwendet, obwohl sich offene
Gewässer in der Nähe befinden. Die Überprüfung von Hydranten als
Vorwand zu benennen, finde ich schon verwunderlich, besonders bei den
derzeit herrschenden Temperaturen. Als Eigenheimbesitzer rückt der
Gedanke an erst kürzlich vom WAL ausgereichte Rechnungen in den
Vordergrund. Das Mittragen von Klärwerken
(Schmutzwasser-Verbesserungsbeitragssatzung) als investive Maßnahme
oder der Verbrauch von Trinkwasser als eine Berechnungsgrundlage für
Abwasser werden darin angeführt bzw. genutzt. Da kommen pro Bescheid
ganz locker drei- und vierstellige Summen zum Tragen. Dafür müssen
manche, sofern sie Arbeit haben, mehrere Monate selbiger nachgehen.
Trotzdem: Allen viel Spaß beim hoffentlich unfallfreien
Schlittschuhlauf!
Den Zorn einfach vergessen
Lausitzer Rundschau vom 13.01.2003
Zur Leserzuschrift "Spritzeisbahn löste Freude und Zorn aus" (LR vom 10. Januar) schreibt der WAL-Vorsteher Dr.
Roland Socher folgende Zeilen: Egal, wie das Wetter wird –
Feuerwehrmann Tischer aus Ortrand sollte die Biehlener Spritzeisbahn in
freudiger Erinnerung behalten und den Zorn angesichts des von seinen
jungen Kollegen dort verbrauchten Wassers aus dem Hydranten einfach
vergessen. Richtig ist zwar, dass die Gewinnung von Trinkwasser mit
erheblichen Kosten verbunden ist, doch kann von Verschwendung in diesem
Zusammenhang keine Rede sein. Erstens gehört zum Versorgungsauftrag des
WAL das beständige Verhalten ausreichender Wassermengen; deren Entnahme
ändert nichts an den Fixkosten. Zweitens ist die Überprüfung der
Funktionsfähigkeit von Hydranten gerade bei starkem Frost keineswegs
ein Vorwand, sondern eine zwischen WAL und den Feuerwehren vereinbarte
Notwendigkeit. Um so besser, wenn damit praktisches Engagement für
seltener werdenden Winterspaß verbunden ist. Eine davon völlig
losgelöste Problematik ist die satzungsgemäße Berechnung der Beiträge,
die als einmalige Zahlung einen Teil der notwendigen Investitionen
verbrauchsunabhängig finanzieren sollen. Die Kosten für die
Trinkwasserversorgung ebenso wie für die Abwasserentsorgung werden zu
über achtzig Prozent durch die Vorhaltung der Anlagen bedingt. Die
Finanzierung der Gesamtkosten nur über dann höhere mengenabhängige
Gebühren würde zu einem weiteren Verbrauchsrückgang und damit zu
sinkender Auslastung unserer Anlagen – deren Kapazität dem
Spitzenbedarf entsprechen muss – führen. Auch in der RUNDSCHAU wurde
darüber bereits ausführlich debattiert. Für den WAL ist die Begründung
der von den kommunalen Vertretern beschlossenen Beitragssatzungen kein
Glatteis.
|