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LAUSITZER RUNDSCHAU lud zum "Stammtisch" ins Biehlener Gasthaus Sommer ein - Lausitzer Rundschau vom 24.02.2001

Für alle, die am 21.2.2001 nicht beim "Stammtisch" dabei sein konnten und auch nicht die LAUSITZER RUNDSCHAU vom 24.2.2001 gelesen haben, stehen hier einige Artikel davon zur Verfügung:

Tanzmäuse sind stiefellos 

Die "Sonnenkinder"aus Schwarzbach auf der Suche nach Stiefel-Sponsoren 

Richtige Gardetänzerinnen sind sie schon, die sechs Tanzmäuse aus Schwarzbach. Nur die für die Sicherheit so wichtigen Tanzstiefel können aus eigener Kraft nicht finanziert werden.

Schwarzbacher Tanzmäuse
Marschmusik, Taktgefühl und Spaß am Tanzen: Die Schwarzbacher "Sonnenkinder" ließen die landpartie im Biehlener Gasthaus Sommer künstlerisch beginnen und konnten die erste Finanzspritze für die neuen Stiefel mit nach Hause nehmen.

Birgit Miehle, Trainerin der Nachwuchs-Tänzerinnen, ist stolz: "Wir sind guten Mutes, bisher sind die Auftritte immer gut angekommen. Die Mädchen sind prima: Es gibt traurige Blicke, wenn das Training mal ausfallen muss. Jetzt fehlen nur noch richtige Stiefel." 
Die Eltern der Tänzerinnen bezahlen bereits Kleidung und die gesamte Ausstattung. "Ein Paar Tanzstiefel kostet etwa 130 Mark, das ist dann doch zu viel", so die Trainerin. Jetzt sucht die junge Garde nach Sponsoren. Bei der Landpartie gaben die "Sonnenkinder" Schwarzbachern und Biehlenern einen Einblick in ihr Können. Belohnungen gab es nicht nur durch Beifall, sondern auch durch reichliche Spenden in die Hüte der Tanzmäuse. Vielleicht kam hier schon der erste Stiefel zusammen?
"Wir haben zwei Garden, die Großen und die Kleinen, und nutzen jede Auftrittsmöglichkeit. Zum Beispiel haben wir ein großes Programm bei unserem Dorffest", erklärt die Tanzlehrerin. 
Neben den Stiefeln hat sie noch einen Herzenswunsch: "Wir brauchen Nachwuchs. Wer mitmachen möchte, ist jeden Sonntag um 9 Uhr im Schwarzbacher Bürgerhaus zum Training willkommen. Vielleicht machen ja auch mal ein paar Biehlener Mädchen mit?" 

Eine "Straße der Feindschaft" 

Kaputte Straßenränder ärgern Bürger 

Hoch her ging es beim RUNDSCHAU-Stammtisch in Schwarzbach/Biehlen. Erhitzte Gemüter gab es vor allem beim Thema Straßen. 
So zum Beispiel die Straße der Freundschaft, die gerade neu gebaut worden ist. Alle Anlieger haben dafür laut Straßenausbau-Beitragssatzung zum Teil vierstellige Summen bezahlt. Nach dem erzwungenen finanziellen Einsatz haben sich diese Anlieger besonders bemüht, die neue Straße auch schön aussehen zu lassen. Alles könnte so friedlich sein, wenn die "Güllefahrer der Agropei" nicht wären. Zu schwungvoll fahren sie mit ihrer Ladung um die Kurve, dabei werden die Randstreifen der Straße zerstört: Das Gras ist schon mehrfach nachgesät worden, doch immer wieder werden die Randstreifen der Straße zerstört. Dazu Bürgermeisterin Gabriele Theiss: "Es gibt eine verkehrsrechtliche Anordnung, die aber ignoriert wird. Trotz Sperrung der Durchfahrt von der einen Seite und einer Tonnenbegrenzung ändert sich nichts. Das mit der Agropei ist problematisch." Von Anfang an war die Planung für die Schwarzbacher bedenklich, da wurde nach der Bürgermeisterin "am gesunden Menschenverstand vorbeigeplant. Und das, obwohl wir von Anfang an unsere Meinung gesagt haben".
Ändern lässt sich die Situation baulich kaum: Hochborde und Findlinge, die die Fahrer auf den richtigen Weg zwingen würden, sind wegen des "irrsinnigen Vorschriftenwerks nicht möglich", weiß Dr. Hans-Joachim Jeschke. Da kann man wohl nur auf die Einsicht der Fahrer hoffen, die vielleicht irgendwann lernen, die Schilder zu lesen und auch zu beachten.

Radwege und andere Zankäpfel 

Radwegezielnetz und die so genannte "Äppelallee" stoßen vielen bitter auf 

Ein tagtägliches Ärgernis liegt in Biehlen auf der Straße, genauer auf der Gartenstraße: Im Jahr 2000 noch fertig gemacht, und schon wieder kein schöner Anblick im Ort. "Da sind ständig Pferdeäppel auf dem Asphalt und keiner macht sauber" schimpfen die Anwohner.
Schuld sind vierbeinige Huftiere, genauer die Pferde vom benachbarten Reiterverein. Leider scheint auch dieses Thema in Biehlen nicht mit Worten zu lösen zu sein: "Mit denen kann man ja nicht reden!", so die einhellige Meinung. Außerdem seien da auch viele Fremde . . .
Desweiteren ist das Radwegezielnetz vielen ein Dorn im Auge, auch Karl Marschka: "Vor ein paar Jahren waren die Wege nach Peickwitz,Schwarzheide und Niemtsch noch öffentlich, jetzt darf man nicht mehr mit dem Auto durch. Das kann doch nicht sein, das wurde alles mit unseren Steuergeldern bezahlt." Auch diese Medaille hat jedoch zwei Seiten, denn gerade die Radwanderwege erfreuen sich bei vielen Bürgern und Gästen der Region großer Beliebtheit. Bürgermeisterin Theiss weist darauf hin, dass man sich an die neuen Regeln und Gesetze gewöhnen müsse. 
Auch die Biehlener Feldstraße macht Kummer, da viele Eigentumsverhältnisse noch nicht geklärt seien. Hier zeichnet sich eine Lösung ab: "Ein Flächennutzungsplan ist in Arbeit, es ist geplant, dort zu bauen", weiß die Dorfchefin. "Aber hoffentlich nicht mit einem Wendehammer, der die Anlieger viel Geld kosten wird", fügt der betroffene Frank Malkowsky hinzu. 

Sportplatz bald fertig 

Anfang Mai steigt die große Einweihungsfeier 

Ein Fußballturnier mit den Nachbardörfern: das und noch mehr soll am 5. Mai in Schwarzbach den neuen Sportplatz würdig einweihen. "Ohne die ABM-Maßnahmen hätte das nie geklappt, auch finanziell nicht", da sind sich die Bürger einig. Neben dem Turnier wollen die Schwarzbacher Frauen mit Volleyball in Aktion treten, am Abend gibt es einen zünftigen Sportlerball, damit die Einweihung am Sonntag mit dem Kutschentreffen seinen runden Ausklang finden kann. Auch in Biehlen wird der Umbau des Sportplatzes jetzt bald in Angriff genommen. Dafür wird die Gemeinde, genau wie in Schwarzbach, 20 000 Mark bereitstellen. Geplant sind auch Spielmöglichkeiten für Kinder und Grillplätze.

Wind und Feuer

Windräder könnten den Ausblick der Biehlener bald stören, obwohl deren Bau auf der Gemarkung Brieske geplant ist. Sollten auf der anderen Seite der Elster Windräder entstehen, würden diese näher am Dorf Biehlen stehen als an Brieske selbst.

Feuerwehren sind in beiden Gemeindeteilen sehr aktiv: Während die Biehlener Wehr inzwischen den 75. Geburtstag gefeiert hat, steht am 1. Weihnachtsfeiertag das 90-jährige Jubiläumin schwarzbach an. In diesem Jahr kann auch das Schwarzbacher Gerätehaus mit Hilfe von Fördermitteln umgebaut werden.

Zur Gemeindevertretersitzung, die am 13. März im Biehlener Gasthaus Sommer stattfindet, sind alle interessierten Bürger herzlich eingeladen, die Probleme nochmals zu erörtern.


Letzte Änderung: 22.01.2009